Die sieben Geheimnisse guten Sterbens: Erfahrungen einer Palliativschwester

Wohl keine Mysterien sind größer als Sterben und das Leben nach dem Tod, und nichts im Leben ist gewiss, außer dass wir alle diesen Weg gehen müssen.

Wie dieser Weg in unserer heutigen Zeit in den meisten Fällen aussieht, und wie er aussehen könnte, davon erzählen Dorothea Mihm, gelernte Krankenschwester, die sich in den letzten Jahren ganz der Pflege von Palliativpatienten zugewandt hat und Annette Bopp, Wissenschaftlerin und freie Journalistin für Medizin, in dem 2014 im kailash Verlag erschienen Sachbuch: Die sieben Geheimnisse guten Sterbens: Erfahrungen einer Palliativschwester.

Im Psalm 90,12 heißt es: „Lehre uns bedenken, dass wir sterben müssen, auf daß wir klug werden“.
An diesen Spruch musste ich sehr oft während des Lesens denken, denn eines führen die Autorinnen dem Leser/der Leserin ganz deutlich und immer wieder vor Augen – es gibt vielleicht nichts Wichtigeres im Leben, als die Geheimnisse des Sterbens zu ergründen und das eigene Leben dadurch lebenswerter und das Sterben, das eigene und das von Freunden und Familien „erfüllter“ werden zu lassen.

Eingepackt in die dramatische und immer wieder von heftigen Herausforderungen gekennzeichnete Lebensgeschichte von Dorothea Mihm, schlüsseln die Autorinnen das auf, was sie unter gutem Sterben verstehen.

Die einzelnen Phasen des Sterbeprozesses werden ebenso erläutert, wie ganz handfeste Tipps im Umgang mit Koma-Patienten und sterbenden Menschen gegeben.

Erschütternd und aufwühlend wird es vor allem an der Stelle, wo Dorothea Mihm von ihren Erlebnissen mit Menschen im Koma und hirntoten Menschen erzählt.

Meine Empfehlung: Lest dieses Buch
Lest dieses Buch. Es könnte eines der wichtigsten Bücher sein, die ihr je gelesen habt (außer ihr wäret schon tief im Thema drin).

Dorothea Mihm bindet die Geheimnisse des „guten Sterbens“ in ihre Lebensgeschichte ein. Bei den Erzählungen schont sie übrigens weder sich noch andere. Es ist ein sehr bewegtes Leben, das sie beschreibt. Der Bericht einer Kämpferin, die sich dem Thema der Pflege und Zuwendung zu sterbenden Menschen zu ihrem Lebensthema gemacht hat und die durch dieses Buch hoffentlich sehr viele Menschen erreichen wird.

Und uns hoffentlich aufwachen lässt. Damit nicht länger alte Menschen in Heimen dahinvegetieren müssen. Bei der Altenpflege oft nur darin besteht, den Körper zu versorgen. Natürlich gibt es auch gute Heime mit engagierten Mitarbeiterinnen, aber oft ist durch Personalmangel nur das absolute Minimum an Versorgung möglich.

Das Buch macht im positiven Sinne traurig und rüttelt auf.